[ Books | Martin's booklist | Main Scientology page ]
"A Piece of Blue Sky" ist wahrscheinlich eines der besten Bücher über die Geschichte von Hubbard und Scientology. Es verarbeitet eigene Quellen und frühere Veröffentlichungen; ein großer Teil der Geschichten findet sich auch schon in Russell Miller's "Bare-Faced Messiah". "A Piece of Blue Sky" läßt die neueren Entwicklungen vermissen, da es schon 1990 publiziert wurde. Auch eine Diskussion des Versuchs von Scientology, wirtschaftlichen und politischen Einfluß zu erlangen, fehlt.
Dieses Buch beginnt mit einer kurzen Geschichte von Scientology, die hauptsächlich aus Miller's und Atack's Büchern abgeleitet ist. Es beschäftigt sich überwiegend mit dem Versuch von Scientology, in den neuen Bundesländern Fuß zu fassen. Dies geschah offenbar im Rahmen des "Aufbau Ost" - Scientologen versuchten, durch wirtschaftliches Engagement einen Fuß in die Tür zu bekommen. Sehr spannend, manchmal ironisch, nie polemisch. Empfehlenswert.
Jutta Elsässer's erster Kontakt mit Scientology war im März 1989.
Sie wollte so schnell wie möglich "Clear" werden. Ende desselben
Jahres war sie zwar nicht "Clear", aber um rund 80000 DM ärmer.
Aufgrund vieler nicht gehaltener Versprechungen begann sie sich
allmählich innerlich von Scientology zu lösen und trat im
März 1993 aus.
Dies ist kein Buch über die innere Struktur von Scientology. Es ist
ein Erfahrungsbericht, der es Outsidern vielleicht möglich macht,
nachzuempfinden, was an der Lehre Hubbards so fasziniert, daß man
trotz großer persönlicher Schwierigkeiten an ihr festzuhalten
gewillt ist.
Dieses Buch ist (einer) der Nachfolger von "Scientology - Ich klage an!". Es mag sein, daß Hartwig's Schreibstil Leute erreicht, die eine mehr akademische Abhandlung wie das Buch von Hemminger nie lesen würden. Bei Scientology trifft sie jedenfalls einen wunden Punkt, wie man an den juristischen Auseinandersetzungen erkennen kann. Obwohl das Buch fesselnd ist, läßt es einen roten Faden vermissen. Renate Hartwig's Forderung an die staatlichen Stellen, die Rechte von Scientologen allumfassend zu beschneiden, finde ich eher besorgniserregend.
Dieses Buch, geschrieben vom Sektenbeauftragten der Evangelischen Landeskirche in Baden-Württemberg, möchte ich zur "zweiten Generation" der Scientology-kritischen Publikationen rechnen. Es enthält keine neuen "Enthüllungen", sondern reflektiert ausführlich über die Ideologie von Scientology. Zur Frage, ob Scientology eine Religion sei, werden beispielsweise Unterschiede zu anderen Sekten herausgearbeitet; der Autor kommt zu dem Ergebnis, daß es Scientology - im Gegensatz zu beispielsweise den Zeugen Jehovas - primär um politische und wirtschaftliche Macht geht. Erfreulich auch, daß sogar sehr aktuelle Ereignisse wie die Schließung von KEFE in Griechenland eingearbeitet sind. (Der einzige Augenzeugenbericht im Buch ist augenscheinlich ein Auszug aus Martin Ottmann's Deklaration.) Empfehlenswert.
Hier handelt es sich um eine Sammlung von Essays. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: die einzelnen Autoren beschäftigen sich mit sehr unterschiedlichen Themen, vom Aussteigerbericht von Norbert Potthoff bis zu den wirtschaftlichen und politischen Interessen von Scientology. Empfehlenswert.
Diese Diplomarbeit beschäftigt sich mit dem "Wissensstand über die Scientology-Kirche aus soziologischer Perspektive", wie es im Untertitel heißt. Die Lektüre neuerer kritischer Bücher scheint nicht dazuzugehören. Wie sonst könnte man behaupten, zuverlässige Daten über die Biographie Hubbards ließen sich kaum finden? Die Arbeit beschäftigt sich im weiteren hauptsächlich mit der "Church of Scientology"; die wirtschaftlichen oder gar politischen Implikationen werden nur gestreift (letztere werden als "abstraktes Problem" bezeichnet). Dabei kommt er zu Schlußfolgerungen, die wissenschaftlich interessant sein mögen, für die Praxis aber wohl keine Konsequenzen haben. Leider ist der Autor kurz vor dem Fishman/Geertz-Prozeß mit seiner Arbeit fertiggeworden. Dadurch hätte er genügend "grundsätzlich neue Information" gewinnen können.
Norbert Potthoff, schon bekannt aus anderen Büchern über das Thema ("Der Sektenkonzern", "Mission mit allen Mitteln") beschreibt hier erstmals ausführlich seinen Werdegang in Scientology, von 1981 bis 1988. Im Gegensatz zu anderen Aussteigerberichten spielt Geld hier keine wesentliche Rolle. Potthoff stört sich schon bald an der totalitären Struktur der Sekte, und diese tritt während seiner Karriere immer deutlicher zutage. Heute kann er sagen:
Dank auch dem mir unbekannten Scientologen, der ... über mich schreiben mußte: "Sein Verständnis sittlicher Werte ist mit scientologischen Prinzipien unvereinbar."Empfehlenswert.
Genau!
Wie Ursula Caberta im Vorwort schreibt, ist dieses Buch wahrscheinlich das erste, das einen Einblick in die Welt von WISE (World Institute Scientology Enterprises) gibt, der Firma, die Hubbard-"Technologie" an Wirtschaftsunternehmen verkauft. Tom Voltz erzählt aus dem Alltag eines WISE-Mitglieds; er liefert detaillierte Hintergrundinformation über den OCA (den Persönlichkeitstest), und nebenbei beschäftigt er sich noch mit den ganzen anderen Dingen, die ein Buch über Scientology enthalten muß. Empfehlenswert.
Wer wissen will, was U. Kuberta ueber dieses Buch schreibt, sollte es sich ausleihen. Allen anderen empfehle ich - falls nicht vergriffen - die Originalausgabe. Tatsaechlich ist dieses Buch nichts anderes als ein Neudruck von "Scientology und (k)ein Ende", das 1995 im Walter-Verlag erschienen ist. Dieser Neudruck ist offenbar von denselben Offset-Platten gedruckt: das Layout ist identisch, die Seitennummern sind gleich und auch an den Tippfehlern hat sich nichts veraendert. Nur der Klappentext ist neu (und schlecht): "U. Kuberta" ist niemand anderes als Ursula Caberta, die das Vorwort zum Buch verfasst hat.